Mount Kenia Nationalpark – und wo bleibt die Begeisterung?

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Tag 3: 21.12.2018

Heute fahren wir an den Fuß des Mount Kenia – sechs Stunden Fahrt im wenig komfortablen afrikanischen Kleinbus warten auf uns.

Trotz vielen Stunden Schlaf, fühle ich mich müde, kein Wunder also dass ich wahrscheinlich fünfzig Prozent der Fahrt verschlafe. Während des Mittagsessens werden wir von einem heftigen Regen überrascht – die Regenzeit ist also noch nicht vorbei. Gegen 16 Uhr steigen wir aus dem Bus und legen die letzten Kilometer bis zum ersten Camp am Eingang des Mount Kenia Nationalparks zu Fuß zurück. Wir befinden uns bereits auf 2.950 Metern Höhe.

Entgegen meiner Gewohnheit schlafe ich im Zelt fast durch und fühle mich am nächsten Morgen erstaunlich ausgeruht.

Tag 4: 22.12.2018

Die Sonne lacht und ein strahlend blauer Himmel lädt zum Aufstehen ein.

Anmerkung Marcus: Ich schlafe entgegen meiner Gewohnheiten leider nicht gut. Die Höhe macht mir zu schaffen, jedes Mal wenn ich einnicke flacht meine Atmung ab, die Sauerstoffversorgung passt nicht mehr und mir wird schlecht. Ein ständiges wieder Hochschrecken ist die Folge … lausige Nacht, sehne den Morgen herbei, krabble aus dem Zelt und übergebe mich erst mal in die Wiese. Toller Anfang für unsere Trekking-Tour.

Wir wandern sehr gemütlich auf komfortablen Wegen bis zum zweiten Camp auf 3.500 Metern Höhe am Lake Alice. Während am Vormittag große alte Bäume mit langen Bärten unseren Weg säumen, gehen wir am frühen Nachmittag durch Graslandschaft mit vielen Büschen.

Die Landschaft erinnert sehr an den Ruwenzori. Mein Highlight des Tages ist der kurze Abstecher zu einem spektakulären Wasserfall, dessen Gischt uns für ein Foto ziemlich durchnässt.

Wir erreichen das Camp für ein sehr spätes Mittagessen und exakt zu Beginn des Regens. Also gönnen wir uns nach dem Essen ein entspanntes Nickerchen und streichen den geplanten An- und wieder Abstieg zur Akklimatisation. Hoffentlich müssen wir das nicht büßen…

Tag 5: 23.12.2018

Als ich das Zelt um kurz nach 6 Uhr öffne, traue ich meinen Augen nicht: Väterchen Frost hat uns in der Nacht besucht.

Alles ist mit einer dünnen Eisschicht überzogen und es ist kalt. Nur ungern krieche ich aus dem wohlig warmen Schlafsack, doch der Gang zur Toilette ist unausweichlich.

Allmählich geht die Sonne auf und wärmt uns, so dass wir bei angenehmen Temperaturen unsere Taschen packen können.

Heute haben wir 700 Höhenmeter Aufstieg vor uns, unser höchster Punkt wird bei 4.200 Metern liegen. Wir schlängeln uns den Pfad hinauf, doch irgendwie will sich der meditative Charakter des Wanderns nicht einstellen – irgend jemand quasselt immer.

Erstaunlicherweise sprühen meine Gedanken und während des Anstiegs habe ich nicht nur in Gedanken einen Mitreisenden gecoacht, sondern auch ein neue Geschäftsidee konzipiert.

Doch momentan „ist das alles nur in meinem Kopf“ – um es mit den Worten von Andreas Bourani zu formulieren.

Wir machen Mittagspause auf 4.000 Meter Höhe und es geht mir gut: keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, keine spürbare Überanstrengung. Wir steigen weiter auf bis zur Passhöhe von 4.200 Metern und dann sehen wir schon unser nächstes Camp am Lake Michaelson.

 

Starke Kopfschmerzen überfallen mich und ich hoffe sehr, die Höhenkrankheit schlägt nicht zu.

Isomatte raus, Schlafsack drauf, eine Tasse Lemontea und mir fallen sofort die Augen zu. Nach einem kurzen erholsamen Schlaf sind die Kopfschmerzen verschwunden und ich kann den restlichen Nachmittag und Abend bei sehr kühlen Temperaturen doch noch „genießen“.

Anmerkung Marcus: Die Höhenkrankheit lässt mich glücklicherweise in Ruhe. Mein Rücken macht soweit mit, nur im Abstieg muss ich sehr aufpassen, packe die Stöcke aus und halbiere mein Tempo. Komme mir ein bisschen “opamäßig” vor.

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