Gipfelglück bei Kaiserwetter – Aufstieg zur Rofanspitze

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Strahlendblauer Himmel und die Sonne lacht mit uns um die Wette.

Wir nehmen die Rofanbahn bis zur Erfurter Hütte und folgen den Hinweisschildern des Winterwanderweges. Zunächst geht es am Pistenrand entlang und die Bedingungen fürs Snowboarden wären ideal. 

Ich hadere mit meinen Schneeschuhen und würde diese sehr gerne gegen ein Board eintauschen. Hoch mit dem Lift und in dynamischen Schwüngen die Piste runter, stattdessen wandere ich auf einer Skipiste nach oben. Da trägt auch die tollste Fernsicht auf die österreichische Gipfelwelt nicht zur Schneeschuhmotivation bei.

 

Glücklicherweise verlassen wir bereits nach einer Viertelstunde die gespurten Hänge und tauchen ein in das fast unberührte Weiß des Rofan. Schritt für Schritt geht es nach oben und meine Stimmung schlägt um in Euphorie und das Bedürfnis, heute die Rofanspitze zu erwandern.

Auf dem Plan stand nur der Grat und nicht der Gipfel

Die Bedingungen sind optimal und wir können unseren Guide überzeugen, dass dies heute eine gute Variante zur geplanten „Langweilerroute“ ist. Viel später erst wird uns klar, dass wir ohne unser aktives Initiieren nicht zum Gipfel gelangt wären. Die Tour war für in Summe vier Stunden von der Erfurter Hütte in Richtung Rofanspitze und zurück geplant – im Schneckentempo mit vielen Geschichten.

 

Nachdem klar ist, dass die Gruppe mehrheitlich auf den Gipfel möchte, wird das Gehtempo schneller und die Anzahl der Pausen nimmt deutlich ab. Es wird endlich ein bisschen schweißtreibend, was auch an der sommerlichen Temperatur liegt. Wir wandern mit Langarmshirt und Sonnenbrille und das mitten im Januar. Unterhalb des Gipfels gibt es eine kurze Trinkpause, dann nehmen wir den schwierigsten Abschnitt der Strecke in Angriff:

Der Aufstieg quer zum Hang ist mit Schneeschuhen sehr unbequem.

 

Während man mit Tourenski die Bergkante und den Talski stärker belastet, braucht der Schneeschuh ein ausgewogenes Gewichtsverhältnis und damit eine relativ breite Auflagefläche, was nicht immer leicht zu bewerkstelligen ist. Die Traverse zieht sich, dann noch einige Serpentinen und schließlich erreichen wir das Gipfelkreuz und genießen das herrliche 360 Grad Panorama und unser mitgebrachtes Lunchpaket. Es ist windstill und angenehm warm in 2.259 Meter Höhe. Jetzt bin ich sehr froh, meinen Wunsch nach Snowboarden ignoriert zu haben.

Zufrieden stehe ich am Gipfel eines Berges, der im Winter nur für Tourengeher und Schneeschuhwanderer erreichbar ist.

 

Das ist genial und ich merke, dass ich mich für diesen Wintersport eventuell doch begeistern kann. Wir treten den Rückweg an und nehmen eine andere Route. Es geht in der Falllinie bergab und jetzt macht mir Schneeschuhwandern richtig Spaß: Ich renne den Hang hinunter und es ist wesentlich einfacher als im Sommer. Wir haben heute optimale Bedingungen, so dass wir auch nicht allzu tief einsinken, denn der Regen hat den Altschnee verdichtet und die Sonne sorgt dafür, dass der harte Schnee tagsüber leicht sulzig wird.

 

Irgendwann erreichen wir wieder unseren Aufstiegspfad und folgen diesem hinab zur Erfurter Hütte wo wir uns in der untergehenden Sonne noch einen Drink gönnen und auf den erfüllenden Tag anstoßen.

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