Schnaps auf der Jochalm oder Euphorie auf der Hochplatte?

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Die Tour heute soll bis zur Jochalm auf 1483 Meter gehen.

Der schlechten Wettervorhersage zum Trotz lässt sich durch die Nebelschwaden hin und wieder die Sonne blicken. Wir nehmen den Einstieg über den Karwendelsteig und folgen später dem Forstweg bis zur Bründlalm und dann weiter zur Jochalm. Der Weg ist zwar schneebedeckt, doch Schneeschuhe brauchen wir keine, denn die Schneedecke ist fest und griffig. Ein schöner jedoch unspektakulärer Spaziergang, das reicht uns nicht.

 

Mittlerweile hat sich der Nebel verzogen und das Weiß der Gipfel leuchtet mit der Sonne und dem strahlend blauen Himmel um die Wette.

Gipfelwetter – wir müssen da hoch!

Wir verlassen die Gruppe und gehen auf eigene Faust und eigenes Risiko weiter. Der Forstweg ist nicht mehr zu erkennen, es geht quer durch den Wald und wir folgen auf Schneeschuhen den Wegzeichen und den Spuren anderer Wanderer und Tourengehen, die an diesem Tag schon zeitiger auf den Beinen waren.

 

Nach 20 Minuten haben wir die Seewaldhütte erreicht und damit weitere 100 Höhenmeter bezwungen. Das Gipfelkreuz der Hochplatte ist bereits sichtbar, die Zeitangabe von 40 Minuten erscheint uns untertrieben. Schließlich geht es steil bergauf und durch den Schnee.

Nach weiteren 15 Minuten kommen wir an ein Hinweisschild „Hochplatte 20 min.“ Mich packt der Ehrgeiz und ich will es in dieser Zeit bis nach oben schaffen. Es läuft gut, steil ist es und mühsam, doch seltsamerweise macht es mir total Spaß hier aufzusteigen.

 

Bereits nach weiteren 15 Minuten sind wir am Ziel: Gipfelkreuz Hochplatte, 1813 Meter, herrliche Aussicht.

Wir schicken ein Gipfelfoto an den Rest der Gruppe und sind froh, uns gegen den Schnaps und für den Gipfel entschieden zu haben.

 

Wieder wundere ich mich, wie schnell wir mit den Schneeschuhen in steilem Gelände absteigen können und bereits nach einer knappen halben Stunde erreichen wir wieder die Jochalm und treffen auf die anderen. Es ist noch Kaffee übrig und die Schnapsrunde steht noch aus.

Zurück geht es über den Forstweg und den Karwendelsteig ohne Schneeschuhe aber mit Stöcken, ein schneller und sicherer Spaziergang. Nach 50 Minuten sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Glücklich, zufrieden und etwas schweren Beinen.

Fazit der Schneeschuhwanderwoche:

Schneeschuhwandern ist eine tolle Alternative zum Skifahren und Langlaufen. Wer im Winter die Gipfel abseits der Piste erreichen möchte ohne mit Skiern abfahren zu müssen, sollte Schneeschuhwandern ausprobieren. Mir bereitet Schneeschuhwandern eine besonders große Freude, wenn ich abseits ausgetretener Pfade wandere und einen Gipfel in Aussicht habe, so dass ich konditionell gefordert werde.

Auf der Ebene ist Schneeschuhwandern bei Neuschnee eine gute Alternative zu einem Winterspaziergang. Entscheidend für die Art und Länge der Tour sind natürlich auch das Wetter und die Schneeverhältnisse. Daher ist es sehr schwierig im Vorfeld genau zu sagen, wie lang die Wanderung sein wird und ob ein Aufstieg auf den Gipfel möglich ist.

Meine Empfehlung: Unbedingt einmal ausprobieren.

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