La Palma ist die nordwestlichste der Kanarischen Inseln, wird wegen der üppigen subtropischen Vegetation auch Isla Verde oder Isla Bonita genannt und weist mit der Caldera de Taburiente (9 km Durchmesser) ein vulkanisches Hochgebirge auf, das im Roque de los Muchachos (2.426 m) gipfelt.
Die Besonderheit dieses ca. 35 Millionen Jahre alten Vulkankraters ist, dass er gegen SW offen und sein Grund von dieser Seite (Los Llanos) recht einfach erreichbar ist. Der Calderakamm ist von allen Seiten zugänglich und kann in seiner Gänze auf markierten Wegen erwandert werden.
Eine Stunde zum Reventon-Pass am Calderakamm
Ich habe mich bei meinem zweiwöchigen Aufenthalt auf der Insel im Februar als erstes für einen langen Anstieg entschieden und hatte insofern Glück, da es nach einem kleinen Wettersturz sehr kühl war, was mir immer entgegenkommt. Ich startete also auf 900 m bei der Kapelle Virgen del Pino unweit von El Paso um 9.30 Uhr bei wolkenlosem Himmel und nur 6° C. Anfangs geht’s durch einen lichten Kiefernwald auf viel Nadelstreu bergan; darauf folgt ein gepflasterter Camino Real (Königsweg), über den ich im flotten Tempo, wenn auch schnaufend, den Reventon-Pass (1.416 m) am Kamm in einer knappen Stunde erreiche.
Weiter über den Pico Corralejo (2.045 m)
Bis hierher könnte man auch mit dem PKW fahren, wenn auch etwas umständlich über El Pilar und die Cumbre Nueva. Der Pass selbst ist ein alter Übergang vom Aridanetal nach Santa Cruz und war lange Zeit aus Handelsgründen sehr frequentiert. Weiter führt der Steig – nur kurz entlang einer Forststraße – beständig am Kamm aufwärts; immer wieder gibt’s einen schönen Blick zum Bejenado (1.854 m), womit ich auch einen guten Höhenvergleich habe.
Den Pico Corralejo (2.045 m) nehme ich locker mit, steige aber nach W zum Weg ab, denn nach N bildet er eine scharfe, wenn auch kurze Wand. Immerhin habe ich jetzt schon die kleine Selbstversorgerhütte im Blickfeld, erreiche sie auch rasch und genieße kurz danach die grandiose Sicht in die Caldera (ca. 2 ½ Std. vom Ausgangspunkt); vor mir baut sich die Punta de los Roques (2.091 m) auf, die ich nun über leichte Kletterei unbedingt besteigen muss.
Langer Abstieg in die Degollada del Rio (1.911 m)
Wieder zurück am Wanderweg steht mir ein langer Abstieg in die Degollada del Rio (1.911 m) bevor, der kurz sogar etwas exponiert ist. Schließlich geht’s ja doch wieder bergauf, als letzte Fleißaufgabe mache ich noch den kleinen Abstecher zum Pico de la Sabina (2.139 m), insgesamt bin ich schon 3 ¾ Std. unterwegs. Jetzt ist aber schon Zeit für eine kurze Teepause!
Fast geschafft …
Mein Ziel liegt nun direkt vor mir in der Sonne, nocheine halbe Stunde und der etwas monotone Schlussanstieg ist nach ca. 14 Km geschafft (12.45 Uhr). Auf dem breiten Gipfelrücken sind einige Leute von der Forststraße hergekommen; die klare Luft gewährt einen schönen Blick rundum.
Bei der langen Gegensteigung vom Riosattel (160 HM) merke ich erst die zunehmende Müdigkeit; meist wandere ich nun im Passatnebel dahin, bis knapp vor dem Reventon, wo plötzlich der Blick ins Aridanetal wieder gegeben ist (ca. 16.15 Uhr). Am Königsweg halte ich mich nach Möglichkeit am Rand und vom harten Pflaster fern, um die Knie zu schonen. Jedenfalls bin um 17 Uhr froh, im Tal und beim Mietwagen angelangt zu sein.
Zahlen, Daten, Fakten
Aufstieg: 1600 HM – 4 ¼ Std.
Gesamt: 1800 HM – 7 ½ Std., ca. 28 km
Eine gute Wahl:
Aufenthalt in Puerto Naos an der Westküste, Buchung eines Appartments/ Mietwagen am besten über die Fa. Tamanca; Frau Petra Elvers lebt schon seit vielen Jahren auf der Insel, ist sehr kompetent und hilfsbereit.
Empfehlenswerte Karten und Wanderführer
La Palma: Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen. 69 Touren. Mit GPS-Daten (Rother Wanderführer) DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer La Palma: mit Online-Updates als Gratis-Download La Palma, Wanderkarte 1:30.000, WKE 2: Walking Map (freytag & berndt Wander-Rad-Freizeitkarten) La Palma 1:25 000: Caldera de Taburiente. Ruta de los Volcanos GR 130 – GR 131