Burgensteig Etappe 1 und 2

Oder “Wo genau geht es eigentlich los?”

Wir haben uns am Karfreitag entschlossen, das angekündigte schöne Wetter am Osterwochenende zu nutzen und raus zu gehen. Einzige Bedingung – es muss ohne Auto machbar sein. Also das Buch “Wanderbares Deutschland” aus dem Regal geholt und auf in Frage kommende Wanderungen durchforstet. Heraus kam der Burgensteig (Bergstraße). Laut Buch startet dieser in Darmstadt … erst nach weiterer Recherche kristallisierte sich DA-Eberstadt heraus.

Der Startpunkt ist recht unspektakulär

Da der Bahnhof etwas ausserhalb von Eberstadt liegt, bringen wir schon mal die ersten 2 Km des Tages bis zum Ausgangspunkt hinter uns. Ein einfaches grünes Schild weißt auf das Logo des Steigs (blaue Burg) und die Entfernungen zu den nächstgelegenen Sehenswürdigkeiten hin. Und dann geht es auch schon in den Wald …

Ein Highlight ist sicher die Burg Frankenstein, auf die wir aber nur vom Parkplatz aus ein Blick erhaschen können, die an diesem Wochenden noch immer geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie verhindern eine Besichtigung.

Naturdenkmal “Fünf-Schwestern-Linde”

Wir wandern weiter entlang der “blauen Burg” und kommen kurz vor Erreichen der Burgruine Tannenberg am Naturdenkmal “Fünf-Schwestern-Linde” vorbei. Der Sage nach soll an dieser Stelle eine kluge Frau aus Seeheim der Landgräfin von Hessen-Darmstadt geweissagt haben, dass jede ihrer fünf Töchter einst eine Krone tragen werde – was tatsächlich dann auch eintrat. Weiter bergauf betreten wir die Ruine Tannenberg über die wieder errichtete Zugbrücke, wo wir eine kurze Rast einlegen und die Aussicht ins Rheintal geniessen.

Heiligenberg mit Goldenem Kreuz

Weiter geht’s Richtung Jugenheim, wir wandern hoch zum Schloss Heiligenberg und dort weiter zur Ruine der Klosterkirche. Dort befindet sich auch die mit einem geschätzten Alter von 800 Jahren älteste Linde Deutschlands, die Zentlinde. Unter ihr tagte im Mittelalter das Zentgericht.

Hinter der Linde ragt das 1866 zum Gedenken an Großherzogin Wilhelmine errichtete und aus dem Rheintal weithin sichtbare Goldene Kreuz sieben Meter in die Höhe. Von erfreuen wir uns wieder an einem herrlichen Blick in die Rheinebene.

Unser letztes Teilstück des heutigen Tages führt uns über die Ruine des Alsbacher Schlosses, das leider auch aus gegebenem Anlass nicht zugänglich war, weiter zum Auerbacher Schloss, der wohl imposantesten Höhenburg im südlichen Hessen. Auf dem Weg kreuzen wir obehalb Zwingenberg die erste Etappe des Nibelungensteig.

Müde nach dann doch rund neun Stunden wandern nehmen wir die letzten Kilometer unter die Sohlen. Es geht hinunter zum Bahnhof von Bensheim-Auerbach und dann wieder mit dem Zug nach Mannheim.

Wegstrecke

Darmstadt-Eberstadt – Pfungstadt – Seeheim – Jugenheim – Zwingenberg – Bensheim-Auerbach

Weglänge und Beschaffenheit

Etappe 1 und 2 inkl. Weg vom Bahnhof zum Startpunkt in DA-Eberstadt und zum Bahnhof in Bensheim-Auerbach ca. 29,5 Km. Die Wege sind gut ausgebaut, leider mehrheitlich als “Wanderautobahn”, also kinderwagentauglich. Was den beiden Etappen den Charme eines Steigs komplett nimmt. Trittfestigkeit ist nicht erforderlich, wandertaugliches Schuhwerk versteht sich allerdings von selbst.

Highlights

Burg Frankenstein, Naturdenkmal Fünf-Schwestern-Linde, Burgruine Tannenberg, Schloss Heiligenberg, Ruine der Klosterkirche, Zentlinde, Goldenes Kreuz, Schloss Alsbach, Schloss Auerbach

An- bzw. Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Etappe 1

Mit der Regionalbahn nach Darmstadt-Eberstadt, von dort ca. 1,8 Km zu Fuß zum Startpunkt hinter dem Haupteingang des Friedhofs in Eberstadt

Mit der Regionalbahn nach Darmstadt-Nord dann mit der Straßenbahn Linie 8 (Richtung Alsbach) Ausstieg Eberstadt-Wartehalle

Etappe 2

Mit der Regionalbahn ab Bahnhof Bensheim-Auerbach

Ausstieg aus der Tour mit Anschluss an den ÖPNV ist zum Ende der Etappe 1 in Seeheim-Jugenheim, in der Mitte der Etappe 2 in Alsbach-Hähnlein oder nach ca. 2/3 der Etappe 2 in Zwingenberg möglich.

Beschreibung und gpx-Track