Schmale Pfade und kulturelle Highlights
Eine recht kurze und sehr abwechslungsreiche Etappe, die sich durchaus für eine Wanderung im Winter eignet, wenn die Tage kürzer sind und es für eine ausgiebige Mittagspause einfach zu kalt ist.
Vom Bahnhof Mosbach aus schlendern wir zunächst gemütlich durch die Altstadt, dann geht es die nächsten zwei Kilometer stetig durch den Wald bergauf.
Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir die Bildungsstätte Neckarzimmern der Evangelischen Landeskirche Baden, auf deren Gelände sich das Mahnmal der deportierten Juden Badens befindet.
Das Gedenksteinprojekt
Es handelt sich hierbei um ein Projekt, das von Schulen und Jugendgruppen der evangelischen und katholischen Gemeinden in Zusammenarbeit mit Karl Vollmer aus Gondelsheim, dem künstlerischen Leiter des Projektes und Schöpfer der Bodenskulptur realisiert wurde. In jedem der 137 Deportationsorte Badens haben sich die Jugendlichen mit der Geschichte auseinandergesetzt und jeweils zwei Gedenksteine gestaltet. Während ein Stein in der Gemeinde verbleibt und aufgestellt wurde, bildet der Zwillingsstein einen Teil des zentralen Mahnmals in Neckarzimmern.
Wir wandern weiter durch den Wald, bergab und wieder bergauf. Zwischendurch ist die Wegzeichnung etwas zweifelhaft und wir müssen uns kurzzeitig durch den Wald schlagen, um wieder auf den Hauptweg zu gelangen. Dann erreichen wir die Burg Hornberg, wo Götz von Berlichingen 45 Jahre lang residiert hat.
Ein herrlicher Blick auf die Neckarschleife
Der Wanderweg folgt jetzt nicht mehr dem Lauf des Neckars sondern nimmt die Abkürzung über den Michaelsberg. Es geht Steinstufen hinauf, wir erreichen die Anhöhe und ein einladendes Landrestaurant, wo man auch Ferien auf dem Bauernhof machen kann. Anschließend steigen wir die Himmelsleiter durch die terrassenartig angelegten Weinberge mit dem Namen „Himmelreich“ hinab. Unser Weg führt uns weitläufig um Schloss Horneck und schließlich erreichen wir die Deutschordensstadt Gundelsheim, wo ein historischer Pfad zu einem Ausflug in die Geschichte der Stadt einlädt.
Weglänge und -beschaffenheit: ca. 13 km, fast ausschließlich unbefestigte Wege, Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind Voraussetzung, nach Regen kann es glitschig und matschig sein
Schwierigkeitsgrad: Die Etappe 8 ist vom Odenwaldklub mit drei von fünf Sternen ausgewiesen, meiner Meinung nach ist diese Etappe im Vergleich zu den anderen 3-Sterne-Abschnitten einiges schwieriger und hätte durchaus auch 4 Sterne verdient.
Höhenmeter: 450 Hm aufwärts und 500 Hm abwärts – gefühlt ging es während dieser Etappe ständig auf und ab.
Highlights: Altstadt Mosbach, Mahnmal der deportierten Juden Badens, Burg Hornberg, Michaelskapelle, Schloss Horneck, historische Altstadt in Gundelsheim
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit der S-Bahn (z.B. von Mannheim mit der S1 oder S2) bis Bahnhof Mosbach und zurück ab Gundelsheim (z.B: mit der S42 bis Mosbach-Neckarelz und dann mit dem Regionalzug weiter nach Mannheim)