Von Zwingenberg nach Lindenfels
Wegstrecke: Zwingenberg – Reichenbach –Schannenbach – Schlierbach – Lindenfels
Start ist für mich der Bahnhof in Zwingenberg. Dort beginnt der Zubringer zum Nibelungensteig. Zunächst wandere ich durch Gässchen hinauf zum Ortsrand, dann ein Stück durch die Weinberge bevor der Weg mich in den Odenwald hineinführt.
Es geht bergauf, …
… den Melibocus, mein erstes Zwischenziel, fest im Blick (Ok, das ist eher metaphorisch gemeint, durch den dichten Wald sehe ich den Aussichtsturm nämlich nicht …). Der Melibocus ist mit seinen 517,4 m der höchste Berg an der südhessischen Bergstraße. Es ist heuer ziemlich warm und ich komme beim Aufstieg ordentlich ins Schwitzen. Oben angekommen lasse ich den Aussichtsturm heute links liegen, ich kenne ihn und die herrliche Aussicht von zwei anderen Wanderungen die mich von der anderen Seite schon hier hoch geführt haben.
Weiter geht es relativ gemütlich auf der Höhe entlang in Richtung Felsenmeer in Reichenbach. Vorher passiere ich noch den Ohlyturm auf dem Felsberg (514 m) bevor es dann über das Felsenmeer hinunter geht nach Reichenbach. Hier begegnen mir jede Menge Menschen.
Das Felsenmeer ist nicht nur sonntags ein beliebtes Ausflugsziel
Ich lasse die Felsenmeertouristen schnell hinter mir, wandere durch Reichenbach hindurch und auf der anderen Seite wieder in den Wald hinein. Die Ruhe des Waldes hat mich wieder, herrlich. Vor mir taucht ein Felsen auf und ich höre Stimmen. Ich befürchte einen Sonnenstich, aber ich habe den Hohenstein erreicht, ein beliebtes Ziel für Kletterer und zum Bouldern.
Der Steig macht seiner Bezeichnung alle Ehre und führt mich auf und ab über schmale Pfade durch mehrere kleine Ortschaften. Die Müdigkeit macht sich bemerkbar, ich widerstehe aber der Verlockung in einer der einladenden Schenken am Wegesrand einzukehren und eine längere Pause zu machen. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit, danach wieder schwer „in die Gänge“ zu kommen als zu groß ein.
Die letzte Ortschaft vor meinem heutigen Ziel ist Schlierbach
Nur noch zwei Kilometer, aber auf dieser Etappe des Nibelungensteigs gibt es nichts geschenkt. Es geht die letzten beiden Kilometer zu meinem Etappenziel in Lindenfels noch einmal kräftig bergauf. Am Himmel braut sich ein Gewitter zusammen, es grummelt bedrohlich, was mich zusätzlich antreibt. Ich beiße mich durch, trotz der Anstrengung genieße ich nach wie vor diese nahezu einsame Wanderung. Ich komme in Lindenfels an der Burg heraus, jetzt nur noch die Burgstraße hinunter und die Bushaltestelle ist erreicht. Aber – kurz nach dem Aufgang zur Burg – ein Eiscafe. Ich gönne mir einen Eisbecher to go und gehe zufrieden die letzten Meter. Ein Eis nach „geleisteter Arbeit“ ist etwas Feines.
Weglänge und Beschaffenheit
28 km, größtenteils schmale Waldpfade, das Felsenmeer hinunter ist Trittsicherheit sehr vorteilhaft, insgesamt 1.145 Hm hoch und 1.006 Hm runter
Highlights
Aussichtsturm Melibocus, Ohlyturm, Felsenmeer in Reichenbach, Schloss Lindenfels
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit der Regionalbahn nach Zwingenberg; in Lindenfels mit dem Bus nach Bensheim (fährt Sa., So., Feiertag nur stündlich), dann wieder mit der Regionalbahn
Mit dem Auto
zum Bahnhof Bensheim, dann mit der Regionalbahn nach Zwingenberg in Lindenfels mit dem Bus (fährt Sa., So., Feiertag nur stündlich) zurück nach Bensheim.
Beschreibung und gpx-Track
Eine detaillierte Tourenbeschreibung der 10 Etappen des Nibelungensteigs und den jeweiligen gpx-Tracks gibt es bei unserem Partner Visorando