Ich war nie hitzeresistent und dementsprechend stark habe ich die ersten fünf Tage bei dieser Trekkingtour (Marrakesch am 3./4. Sept. Maxima von 38°C) gelitten und wohl auch, weil wir relativ tiefgelegen starteten (ca. 1.000m); im weiteren Verlauf hatten die Pässe wie auch die Zeltlager Höhen nicht über 2.500m. Dennoch waren mit 1.200 – 1.300m schon beachtliche Höhenunterschiede zu überwinden.
Staubig und steinig ging’s weiter, erst ab dem Camp auf 2.900m wurden die Temperaturen angenehmer.
Bei tiefer Dunkelheit wanderten wir mit Stirnlampen von dort etwa eine Stunde auf gutem Weg hinauf zum Tizi Tougrou Oudad (3.260m). Über breite Rücken mit mehreren Absätzen – ein langer Hang begrüßte uns sogar mit eisigem und starkem Wind, sodass wir über den Pullover auch noch den Anorak anzogen – erreichten wir auf wenig ausgeprägten Steigen in ca. 4 ¼ Stunden den ersten hohen Gipfel, den Djebel Ifrouane (4.001m).
Duschen und Wellness im Hohen Atlas
Nach zwei lockeren und beschaulichen Tagesetappen – sogar Duschen gab es in einem Berberdorf und für die Damen Wellness im Hamam – wurden unsere Zelte am Ifni-See (2.300m) aufgeschlagen; darauf folgte der längste, aber auch eindrucksvollste Abschnitt: durch die recht breite Ouanoums-Schlucht kamen wir in gemächlichem Tempo auf den höchsten Pass (Tizi n‘ Ounoums, ca. 3.650m).
Nach kurzem Abstieg stürmten wir Gipfelaspiranten wieder los; auf einen steilen weiteren Pass folgten leichte Kletterfelsen und am Schluss noch ein monotoner Schutthang auf den Timizguida 4.089m. An diesem Tag schafften wir etwa 1.900 Höhenmeter bei einer reinen Gehzeit von ca.10 ¼ Stunden im Auf- und Absteig.
Der höchste Atlasberg, der Toubkal (4.169m) war am nächsten Tag eigentlich nur noch Draufgabe und wurde in raschem Aufstieg (1.000 HM in 2:40 Std.) und einmal mehr bei Superwetter erreicht.
Noch einige harte Fakten:
Organisation: Hauser Exkursionen
Trekkingdauer: 11 Tage, 3 Viertausender und ca. 9.000 Hm
Teilnehmer: 6 Frauen, 3 Männer aus insgesamt 3 Nationen (davon 4 D, 3 A, 2 F) + 1 einheimischer Berberführer; 6 von 10 erreichten alle Gipfel